Wieder gut im Futter
Wer zu wenig oder einseitig isst, schadet auf Dauer seiner Gesundheit. Mangelerscheinungen drohen. Wie Sie Defizite mit einfachen Mitteln beheben können.
Mit Fug und Recht lässt es sich als galaktisch beschreiben. In den 1960er Jahren haben Experten ein Superfood erfunden, das auf die überirdischen Bedürfnisse in einer Weltraumkapsel abgestimmt ist. Bereits kleine Mengen davon, so eins der Versprechen, versorgen Piloten im All ausgewogen mit allen lebenswichtigen Nährstoffen. Längst profitieren auch Leichtgewichte auf Erden von dieser „Astronautenkost“. Die hochkalorische Nahrung in flüssiger Form, als Riegel oder Pulver zum Anrühren, erweist sich oft als Therapie der Wahl bei Mangelernährung.
Doch ab wann muss sich ein dünner Mensch Sorgen machen? Vielleicht sind Sie einfach nur ein guter Futterverwerter. Oder es liegt in Ihren Genen. Obacht aber, wenn die Pfunde auffällig purzeln. Dann sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Er stellt fest, ob Ihr Körper mit Energie und Nährstoffen unterversorgt ist. Fehlt es Ihnen an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, zeigt sich das mitunter nur im Blut.
Essstörungen: Das können die Ursachen sein
Wichtig ist es, die Ursache für den Gewichtsverlust zu finden. Liegt es an einer zu strengen Diät? Ist es eine Essstörung? Auch wer unter Depressionen leidet, muss sich oft zum Essen zwingen. Das Hungergefühl fehlt in diesem Fall ebenso wie der Antrieb, sich eine Mahlzeit zuzubereiten. Und nach einem Schlaganfall oder mit Parkinson-Krankheit bekommen viele Patienten wegen Schluckstörungen kaum einen Bissen herunter. Auch bei Krebserkrankungen droht ein deutlicher Gewichtsverlust. Schließlich zeigt die Altersmedizin: Mangelernährung geht oft mit Gebrechlichkeit einher. Ob altersbedingter Muskelabbau, Bewegungsmangel, Demenz, Einsamkeit, chronische Krankheiten oder Nebenwirkungen von Medikamenten: Oft überlappen sich die Auslöser für den fehlenden Appetit. Auch ein veränderter Geschmacks- und Geruchssinn verleidet Genießern ihre Lieblingsspeisen.
Kraft zum Trinken
Doch der Abwärtstrend lässt sich meist leichter als gedacht stoppen (siehe unten). Auch der Arzt kann helfen: Sind Medikamente, die auf den Magen schlagen, durch sanftere Präparate zu ersetzen? Holen Sie sich auch in Ihrer Apotheke Rat. Dort können Sie sich informieren, wie Sie mit hochkalorischer Astronautenkost schnell an Gewicht zulegen. Die gebrauchsfertige Nahrung kann viele Vorteile bieten: Schon kleine Mengen decken Ihren Energie- und Nährstoffbedarf und gleichen einen bestehenden Mangel schnell wieder aus. Unterschiedliche Geschmacksrichtungen sorgen für Abwechslung auf dem Speiseplan. Das Kraftfutter ist leicht verdaulich und in flüssiger Form bei Schluckproblemen eine gute Ergänzung zur passierten Kost.
Sie merken: So bedrohlich Mangelernährung auch sein kann, dank hochkalorischer Kost ist sie kein unausweichliches Schicksal.
Das macht Appetit
- Gehen Sie wieder mehr an die frische Luft.
- Lassen Sie Zähne und/oder Prothese sanieren.
- Würzen Sie das Essen mit frischen Kräutern.
- Verteilen Sie in der Wohnung Snacks, die Sie zwischendurch naschen.
- Reichern Sie Ihre Gerichte mit gesunden pflanzlichen Ölen an.
- Laden Sie die Familie oder Freunde zum Essen ein. Gönnen Sie sich hin und wieder einen Besuch im Restaurant.
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